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der archäologische Park Pikillaqta in Peru
Foto: Christoph GrütznerDie Wari-Kultur beherrschte die Gegend um Cusco in Peru von 600 - 1000 AD und errichtete die beeindruckende Stadt Pikillaqta. Um das Jahr 900 AD jedoch wurde die Stadt plötzlich aufgegeben; die Ursache blieb lange ein Rätsel. Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter Beteiligung von Christoph Grützner hat erstmals systematisch Schäden an den Ruinen der Stadt kartiert und festgestellt, dass diese am besten mit seismischen Erschütterungen zu erklären sind. Mit hochauflösenden Drohnenaufnahmen konnte zudem ein genaues 3D-Modell der Stadt erstellt werden. Es wurde eine Schlammlawine identifiziert, die Teile der Stadt unter sich begraben hat. Die Datierung des Erdbebens und der Schlammlawine auf den Zeitraum 776 – 986 AD überschneidet sich nicht nur mit der Aufgabe der Stadt, sondern auch mit starken Erdbeben, die in vorangegangene Untersuchungen in unmittelbarer Nähe der Stadt Pikillaqta identifiziert wurden. Insofern sind die Erdbeben und die Schlammlawine möglicherweise ausschlaggebend dafür gewesen, Pikillaqta zu verlassen. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Zeitschrift Geoarchaeology veröffentlicht:
García, B., Benavente, C., Rodriguez-Pascua, M. Á., Grützner, C., Gaidzik, K., Walker, R., Arriola, C., & Rosell, L. (2025). Prehistoric Evidence of Crustal Earthquakes and Debris Flow in Archaeological Site of Pikillaqta in Cusco: Archaeological ImplicationsExterner Link. Geoarchaeology 40, 1–14.